Die Überführung des Pedilios

Die Überführung nach Bondorf – eine Tour in 3 Etappen im Mai 2022

Nachdem ich schon mehrmals mit dem Zug zu Herrn Viebach gefahren war, um das Pedilio auszuprobieren, entstand der Plan, gleich eine erste größere Tour damit zu planen.

Ich entscheide mich für eine Tour über größere Fahrradwege, d.h. auch mit Schotterstrecken und kann mit 2 Übernachtungen bei Freunden die Strecke auch gut aufteilen.

Der Wetterbericht war günstig, und so ging es mit dem Zug nach Schrobenhausen. Dort wurde ich von Herrn Viebach in Empfang genommen und nach einer kurzen Einweisung geht es los auf die erste Etappe.

Dankenswerter Weise hat Herr Viebach sogar etwas Zeit, das Wetter spielt voll mit und wir radeln Richtung Norden auf Neuburg an der Donau. Bei Schloss Grünau gibt es ein erstes Bild (es ziert diesen Beitrag) – wer mit einem solchen Teil fährt, muss mit einer gewissen Aufmerksamkeit leben.

Dem Donauradweg folgen wir dann flussaufwärts, nach einer gewissen Zeit macht sich Herr Viebach dann auf den Rückweg. Die Federung und auch die Eigenschaft ,,nur“ 2 Spuren zu haben, lassen auf den Schotterwegen des Donauradwegs ziemlich gute Geschwindigkeiten zu. Im Vergleich zu Erfahrungen mit dem Dreiradtandem auf solchen Wegstrecken zeigt sich das Komfortplus, bzw. der Geschwindigkeitszuwachs des 4. Rads.

Einige Eindrücke bei den kurzen Pausen auf der Tour.

Manchmal wird die Strecke ja etwas vom Fluss weg geführt.

Ab Donauwörth geht es dann weiter auf dem Radweg Romantische Straße.

Dieses Bild zeigt, die Namenswahl dieses Radwegs ist schon berechtigt. Durch die Möglichkeit, entlang der Wörnitz zu bleiben, halten sich die Steigungen auf dieser Anfangstour sehr in Grenzen. Das zeigt sich auch am Energieverbrauch. Mit einer Batterieladung und sonnigem Wetter waren fast 120km möglich und ein Schnitt, der zeigt, das Teil ist schnell – gut 24km Durchschnitt.

Der Spruch des Tages war, als ich bei einer Fahrt auf dem Radweg, der auch als Fußweg genutzt wurde, bei einer Gruppe von Erwachsenen und Kindern die Klingel betätigte: ,,Vorsicht Auto

Probefahren ist attraktiv

Bei den Zwischenstops wollten die Gastgeber immer auch mal selber das Pedilio fahren – dank des verstellbaren Sitzes keine Schwierigkeit.

Vom Nördlinger Ries in den Schwäbischen Wald

Die Tour am 2 Tag war nicht so lang ca. 100km, dafür aber deutlich hügeliger und somit auch energieintensiver.

Ein großer Teil ging dann entlang der Jagst, flussabwärts, so dass am Ende für 100km auch noch eine Batterie reichte. Der Anstieg in den schwäbischen Wald war dann der Unterstützung kein größeres Problem – in der stärksten Stufe wird die über Pedalen eingesetzte Kraft vervierfacht und damit kommt man schon gut auch längere Steigungsstrecken hoch.

Das Konzept mit dem Motor im Hinterrad ermöglicht eine Motorbremse, und erfordert, dass aus Wirkungsgradgründen am Berg man nicht zu langsam wird.

Vom Schwäbischen Wald ins Gäu

Der dritte Tag ermöglichte dann erste Erfahrungen des Velomobils bei Regen. Durch die fehlende Sonne war die Batterie spürbar eher zu wechseln, die 120km der Tour inklusive der Fahrt durch Stuttgart benötigen ja einiges an Energie.

Die Ärmel der Fahrradjacke wurden etwas nass, sonst ist man gut geschützt, ein handbetriebener Scheibenwischer sorgt immer wieder für guten Durchblick.

In den Kessel hinab kann die Motorbremse die Batterie etwas aufladen, die Steuerung ermöglicht mehr Bremsleistung als ich es von anderen anderen Pedelec-Motoren, wie z.B. beim Dreiradtandem eingesetzt,
kenne.

Wobei hier schon auch noch Verbesserungspotential ist. Die Motorbremsleistung beim TWIKE entsprach in etwa der Antriebsleistung, d.h. es traten gleich hohe Ströme auf.
Die Anzeige beim Pedilio zeigt als maximalen Stromfluss ungefähr die Hälfte vom Anfahren für das Bremsen.

Noch deutlicher war das Verbesserungspotential bei der Radwegbeschilderung. Im Velomobil ist der Blick auf die Schilder sicher auch etwas eingeschränkt und manchmal ist man vielleicht auch etwas schnell und somit auf den Verkehr konzentriert. Warum auch immer, bei der Fahrt durch Stuttgart verlor ich 2-3 mal den Weg. Dazu hat sicher auch beigetragen, dass im Umfeld von Baumaßnahmen, und davon gibt es gerade in Stuttgart einige, die Beschilderung für Radfahrer nicht immer auf dem aktuellen Stand ist und dann steht man plötzlich an einer Stelle, an der es für Radfahrer nicht mehr weitergeht.

Trotz allem war auf den 120km ein Schnitt von gut 23km/h möglich, so dass diese Regentour nach gut 5h erfolgreich zu Ende war und das Pedilio nun in der eigenen Garage steht.


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